Bayerischer Heilbäder-Verband und Bayerischer Hausärzteverband wollen enger zusammenarbeiten

Ein sinnvoller Schulterschluss - Dr. Jakob Berger (links) vom Bayerischen Hausärzteverband und Klaus Holetschek, Vorsitzender des Bayerischen Heilbäder-Verbandes, © Bayerischer Heilbäder-Verband e.V.
Ein sinnvoller Schulterschluss - Dr. Jakob Berger (links) vom Bayerischen Hausärzteverband und Klaus Holetschek, Vorsitzender des Bayerischen Heilbäder-Verbandes, © Bayerischer Heilbäder-Verband e.V.

 

Bad Füssing/München – Der Bayerische Heilbäder-Verband und der Bayerische Hausärzteverband wollen die Kuren wieder mehr ins Bewusstsein der Ärzte, Patienten sowie Krankenkassen rücken und haben dazu eine engere Zusammenarbeit vereinbart.

„Wir sind überzeugt, dass eine ambulante Vorsorgemaßnahme für die Patienten und auch für die Kostenträger gewinnbringender sein kann, als bei körperlichen Beschwerden eine Apparatemedizin in Gang zu setzen“, sagte der Zweite Stellvertretende Landesvorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes, Dr. Jakob Berger, bei einer gemeinsamen Sitzung in München.

Der Vorsitzende des Bayerischen Heilbäder-Verbandes, Klaus Holetschek, freut sich über diesen Schulterschluss: „Wenn wir etwas bewegen wollen, müssen wir unsere Forderungen gemeinsam an die Politik herantragen. Zudem sind die Hausärzte als erste Ansprechpartner für die medizinischen Probleme der Patienten ein wichtiger Partner für uns. Sie sind regelmäßig die Schnittstelle zwischen Kurort und Patient.“

Holetschek verwies darauf, dass die Zahl der ambulanten Vorsorgemaßnahmen nach § 23 Absatz 2 SGB V weiter drastisch zurückgeht. Mitte der 1990er Jahre gab es bundesweit rund 900.000 Kuren, im vergangenen Jahr waren es gerade einmal rund 41.000.

„Dabei gewinnt die Prävention immer mehr an Gewicht“, so Holetschek. „Die Menschen arbeiten immer länger, und Volkskrankheiten wie Rückenschmerzen, Herz-Kreislauferkrankungen und psychische Leiden nehmen rasant zu.“ Diese Erfahrung machen auch die Hausärzte. „Ich habe immer öfter den 30jährigen Ingenieur oder Manager in der Praxis, der kurz vor dem Burnout steht“, berichtet Dr. Berger. „Gerade diesen Patienten hilft eine dreiwöchige Kur in einem Heilbad oder Kurort mit den einzigartigen ortsgebundenen Heilmitteln und der Kompetenz erfahrener Kurärzte in der Regel weit mehr als jede Tablette. Fernab vom Alltagsstress können die Patienten dort lernen, wieder auf ihre innere Stimme zu hören.“

Allerdings wissen viele Patienten zu wenig über die Vorteile einer ambulanten Vorsorgemaßnahme und den Weg vom Kurantrag zur Kur. Angedacht ist deshalb eine gemeinsame Informationsbroschüre beider Verbände. In Planung ist weiter, im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen das Thema Kur- und Bädermedizin, eventuell auch am Bayerischen Hausärztetag, den Hausärztinnen und Hausärzten anzubieten.

 

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