Nach Corona und Lockdowns: Bayerischer Heilbäder-Verband fordert Stärkung des Gesundheitstourismus

Jahres PK Tourismus 2020, © tWirtschaftsministerium_Neureuther
Jahres PK Tourismus 2020, © tWirtschaftsministerium_Neureuther

München, 10. Februar 2021 – Der bayerische Heilbäder-Verband (BHV) hat eine nachhaltige Stärkung des Gesundheitstourismus und verbesserte Rahmenbedingungen für Prävention und Rehabilitation gefordert. Der BHV-Vorsitzende Alois Brundobler sagte auf der Jahres-Pressekonferenz Tourismus im Bayerischen Wirtschaftsministerium, die Covid-19-Pandemie habe dramatische Ausmaße angenommen – nicht nur für die Wirtschaft, sondern oft auch für Patienten, die noch lange unter den Folgeschäden einer Corona-Infektion zu leiden hätten. 

„Wir müssen jetzt alles tun, um den Gesundheitstourismus anzukurbeln, um die Prävention zu stärken und den Corona-Patienten maßgeschneiderte Rehabilitationsprogramme anzubieten. Hier sind wir als Heilbäder und Kurorte gefordert, aber auch die Politik. Sie muss die Rahmenbedingungen verbessern.“ An erster Stelle sei Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gefordert, so Brundobler. „Die Kur muss zur Pflichtleistung der Krankenkassen werden. Der Gesetzentwurf dazu wurde bereits am 16.12. 2020 im Bundeskabinett beschlossen. Er muss schleunigst vom Bundestag verabschiedet werden.“ 

Nach der Tourismusstatistik waren die Übernachtungszahlen 2020 auch in den bayerischen Heilbädern und Kurorten drastisch zurückgegangen. 3,4 Millionen Ankünfte bedeuteten ein Minus von 40,7 Prozent, 16,5 Millionen Übernachtungen waren Rückgang um 32,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.  
„Doch Jammern hilft jetzt nicht weiter. Wir richten den Blick nach vorne“, betonte Brundobler. „Die bayerischen Heilbäder und Kurorte haben in den vergangenen Jahren kräftig investiert, allein zwischen 2014 bis 2016 waren es über 200 Millionen Euro. Diesen Weg gehen wir weiter. Mit neuen, wissenschaftlich begleiteten und erforschten Gesundheitsangeboten, mit Präventionsangeboten, die auch auf Berufsgruppen zugeschnitten sind.

Beispiele dafür sind unsere bestehenden Projekte PFLEGEprevent oder Lehrergesundheit. Wir investieren derzeit 500.000 Euro in den digitalen Gesundheitstourismus – von einem Gesundheitsfinder im Internet, über Videosprechstunden von Ärzten bis hin zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz, um unsere Kommunikation mit den Bürgern zu verbessern. Gesundheitskompetenz ist unser Alleinstellungsmerkmal und die Stärke der bayerischen Heilbäder und Kurorte, das wollen wir behalten.“  

Die Heilbäder und Kurorte würden bei ihren neuen Angeboten auch die gesundheitlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie im Fokus haben. Brundobler verwies auf die Ergebnisse der Wuhan-Studie. Demnach litten sechs Monate nach Beginn der ersten Symptome mehr als drei Viertel der Patienten, die in einer Klinik behandelt werden mussten, noch an mindestens einer Nachwirkung.  63 Prozent klagten über Abgeschlagenheit oder Muskelschwäche. 26 Prozent litten an Schlafstörungen, 23 Prozent unter Angstzuständen oder Depressionen. 

„Für diese Patientinnen und Patienten, und für alle, die etwas für ihre Gesundheit tun müssen oder wollen, bieten die bayerischen Heilbäder und Kurorte schon jetzt erprobte und hervorragende Behandlungsmöglichkeiten. Doch wir können und müssen die Rehabilitation noch stärker auf diese Spätfolgen abstimmen. Diese Herausforderung gehen wir an.“
 

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