Neuer Public Health Index: Heilbäder fordern ganzheitliche Präventionspolitik statt reiner Steuerdebatte

Bad Füssing - Deutschland landet im neuen Public Health Index nur auf Platz 17 von 18 europäischen Ländern. Für den Bayerischen Heilbäder-Verband (BHV) ist das ein deutliches Signal - allerdings weniger wegen des Rankings selbst, sondern weil der zugrunde liegende Präventionsbegriff wichtige, bereits vorhandene Strukturen völlig ausblendet. Der Index bewertet vor allem fiskalische Maßnahmen wie Tabak-, Alkohol- oder Zuckersteuern. Ganzheitliche Präventionsangebote, Lebensstilprogramme oder regionale Gesundheitsinfrastrukturen spielen keine Rolle. "Wenn Prävention allein über Steuern definiert wird, bleibt ein zentraler Teil der Gesundheitsvorsorge unsichtbar - nämlich dort, wo Menschen tatsächlich gesünder leben lernen", betont BHV-Vorsitzender Peter Berek. 

"Unsere Heilbäder zeigen seit Jahrzehnten, wie wirksame Prävention funktioniert: niedrigschwellig, wissenschaftlich fundiert und unmittelbar im Lebensumfeld der Menschen. Diese Potenziale müssen endlich systematisch genutzt werden." Dem Bayerischen Heilbäder-Verband gehören mehr als 70 Kurorte, Heilbäder und Kurbetriebe an. Gemeinsam generieren sie rund 23 Millionen Übernachtungen pro Jahr und eine jährliche Wertschöpfung von rund 4,5 Milliarden Euro. 

Die AOK-Bundesvorsitzende Dr. Carola Reimann hatte in einem Interview eine mutige Präventionspolitik gefordert und gleichzeitig über mangelnden politischen Gestaltungswillen und hohen Lobbydruck geklagt. Der BHV richtet den Blick auf konkrete Lösungswege, die heute schon bestehen. "Wir verfügen über erprobte Programme zu Bewegung, Ernährung, Stressreduktion und mentaler Gesundheit. Die Infrastruktur ist da, die Wirksamkeit belegt - was fehlt, ist die Einbindung in eine bundesweite Präventionsstrategie durch die Krankenkassen", sagt Frank Oette, Geschäftsführer des BHV. "Statt nur über Abgaben zu diskutieren, sollten die Kassen gemeinsam mit uns daran arbeiten, vorhandene Präventionsangebote großflächig zu aktivieren."

Der Verband sieht die Kurorte und Heilbäder als sofort einsetzbare Partner, wenn es darum geht, Prävention aus der Theorie in die Lebenswirklichkeit der Bürgerinnen und Bürger zu bringen. Eine moderne Präventionspolitik müsse fiskalische Maßnahmen mit verhaltens- und verhältnisorientierten Angeboten verbinden - und vorhandene regionale Strukturen dabei strategisch einbeziehen.

Der BHV lädt die Krankenkassen daher zu einem vertieften Austausch ein: Ziel sei es, wirksame Prävention dorthin zu bringen, wo sie am meisten bewirken kann - in den Alltag der Menschen und in die Regionen, die diese Angebote seit langem erfolgreich tragen.

 

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