Tourismus in den Heilbädern und Kurorten bringt 4,5 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr

von links: Dr. Bernhard Harrer (dwif), Bürgermeister Laurent O. Mies, Vorsitzender Klaus Holetschek und Geschäftsführer Rudolf Weinberger, © Tourismus Obersdorf
von links: Dr. Bernhard Harrer (dwif), Bürgermeister Laurent O. Mies, Vorsitzender Klaus Holetschek und Geschäftsführer Rudolf Weinberger, © Tourismus Obersdorf

 

Der Tourismus in den bayerischen Heilbädern und Kurorten bringt der Wirtschaft im Freistaat enorme Umsätze in Höhe von 4,5 Milliarden Euro pro Jahr. Die Heilbäder und Kurorte empfangen fast 33 Millionen Übernachtungen und gut 43 Millionen Tagesgäste. Das geht aus einer neuen Studie des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr e.V. an der Universität München (dwif) hervor, die Vorstand Dr. Bernhard Harrer auf dem 70. Bayerischen Heilbädertag in Oberstdorf präsentierte.

„Das sind wirklich beeindruckende Größenordnungen“, so Dr. Harrer. „27 Prozent aller gewerblichen Übernachtungen in Bayern finden in Heilbädern und Kurorten statt. Auch deutschlandweit sind die Orte stark. Sie erzielen 18 Prozent der touristischen Umsätze, die in allen deutschen Heilbädern und Kurorten gemacht werden.“

„Dieses Ergebnis zeigt: wir sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum und eine starke Säule der Gesundheitswirtschaft“, sagte der Vorsitzende des Bayerischen Heilbäder-Verbandes e.V. Klaus Holetschek, MdL. „Unsere Heilbäder und Kurorte mussten in der Vergangenheit durch Gesundheitsreformen mit drastischen Einbrüchen bei den ambulanten Vorsorgeleistungen fertig werden. Wir haben uns komplett neu aufgestellt und uns zu modernen Gesundheits-Kompetenzzentren im ländlichen Raum entwickelt. Nicht zu vergessen ist auch, dass wir einen wesentlichen Beitrag zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung im ländlichen Raum leisten.“

„Bayerische Heilbäder und Kurorte sind als wichtige Kompetenzzentren im Gesundheitswesen Leuchttürme im ländlichen Raum. Sie sind erste Adressen, wenn es um Gesundheits- und Wellnessurlaub, Kuren, Rehabilitationsmaßnahmen und Erholung geht. Der Freistaat sichert nicht nur die Zukunft seiner Staatsbäder und ihrer Infrastruktur, sondern steht zu allen Heilbädern und Kurorten. In den letzten 15 Jahren hat der Freistaat die Heilbäder, einschließlich der Staatsbäder, mit insgesamt rund 287 Millionen Euro kräftig unterstützt. Damit schaffen wir neue Zukunftschancen“, stellte Finanz- und Heimatminister Dr. Markus Söder in seiner Rede fest.

Nach der Studie erzielten die gewerblichen Beherbergungsbetriebe wie Hotels, Pensionen oder Kurkliniken mit über 22 Millionen Übernachtungen einen Umsatz von fast 2,76 Milliarden Euro und damit den Löwenanteil des Gesamtumsatzes. Doch auch Tagestouristen sind eine wesentliche Größe. 43,3 Millionen Tagesgäste sorgten mit ihren Ausgaben für einen Umsatz von über 1,2 Milliarden Euro. „Das Gastgewerbe profitiert am meisten vom Tourismus. Aber auch für Dienstleistungen und im Einzelhandel geben die Gäste Geld aus.“, so Dr. Harrer. „Zudem gibt es unheimlich viele Profiteure in der zweiten Umsatzstufe. Hier geht es um Substanzerhaltung, Warenlieferung sowie die Inanspruchnahme von Dienstleistungen aller Art. Die direkten Profiteure geben 2,5 Milliarden Euro für den Bezug von Vorleistungen aus und sorgen damit für indirekte Effekte.“ Zu den Profiteuren zählen etwa Handwerker, Bäcker, Metzger, Wasser- und Energieversorgungsunternehmen, Werbeagenturen, Steuerberater oder andere Dienstleister, die im Auftrag der Hotels oder Pensionen tätig sind.

Stark im Tourismus ist auch die Gastgebergemeinde des 70. Bayerischen Heilbädertages Oberstdorf. „Tourismus Oberstdorf ist ein Eigenbetrieb des Marktes Oberstdorf. Er generiert momentan 2,52 Millionen Übernachtungen und begrüßt über 400.000 Gäste im Jahr“, so Bürgermeister Laurent O. Mies. „Wir setzen auf Nachhaltigkeit, einen umweltverträglichen Tourismus, eine hohe Servicequalität und auf einen verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen und kulturellen Ressourcen unserer Gemeinde.“

Die bayerischen Heilbäder und Kurorte ruhen sich aber auf diesen guten Zahlen nicht aus. „Wir entwickeln gerade unsere Marke Gesundes Bayern weiter, wir bauen die digitalen Angebote aus und arbeiten an neuen Präventionsangeboten“, erläuterte Klaus Holetschek. Unter dem Siegel „Gesundes Bayern“ unterstützt der Verband seine Mitglieder bei der Vemarktung im Gesundheitstourismus und bei der Entwicklung neuer Gesundheitsangebote. So erhalten die Heilbäder und Kurorte praxisorientierte Handlungshilfen sowie Beratung durch Expertenteams aus Gesundheitstourismus und Medizin.

 

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